Zahlen & Fakten
LAGE
Die Gemeinde Angerberg liegt oberhalb des Verkehrsknotenpunktes Wörgl am 18 km langen "Mittelgebirgsrücken", der zwischen der Brandenberger Ache und Niederbreitenbach verläuft. Im Norden Angerbergs befindet sich der Gebirgszug der Brandenberger Alpen mit dem Hundsalmjoch (1.637 m) als höchste Erhebung.
GEOLOGIE
Die Gemeinde Angerberg umfasst einen Gutteil des Plateaus nördlich des Inns sowie den Südteil der Kalkalpen mit dem Gebiet Buchacker bis Hundalm. Das Plateau von Angerberg besteht im Wesentlichen aus Kiesen, Sanden und Schluffen des Quartärs, die auf einem Sockel aus tertiären Gesteinen liegen. Zu letzteren gehören die "Unterangerberg Schichten", für die die Gemeinde Angerberg die Typlokalität darstellt. Es handelt sich um Sandsteine und Mergel, die im oberen Oligozän abgelagert wurden. Eine Attraktion der Gemeinde ist die Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle.
LANDSCHAFTSRAUM
Das Landschaftsbild Angerbergs ist durch den häufigen Wechsel von Wald und offener Landschaft geprägt. Zahlreiche Einzelgehöfte, Weiler und Siedlungen liegen eingestreut auf diesen Flächen. Die landwirtschaftliche Nutzung findet auf den gerodeten Flächen innerhalb der Waldgebiete statt.
NACHBARGEMEINDEN
BESIEDLUNG
Untersuchungen an Pollenkörnern, die aus Moor-Ablagerungen des Lindenmooses gewonnen wurden, haben gezeigt, dass menschliche Präsenz im Gebiet des Angerberges mindestens seit der frühen Bronzezeit durch Rodungstätigkeit nachgewiesen ist. In der Antike führte über den Angerberg die Römerstraße. Im 8. Jahrhundert wurde das untere Inntal und damit wahrscheinlich auch der Angerberg besiedielt. Die Formen der Rodungen, die denen im Münchner Forst gleichen, weisen auf eine bajuwarische Besiedlung hin.
NAMENSHERKUNFT
Angerberg setzte sich ursprünglich aus weit verstreuten Weilern sowie Einzelhöfen zusammen. Seine erste urkundliche Erwähnung findet Angerberg 1190 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Baumburg als Engechterberch. Bei der Bestätigung dieser Schenkung durch Papst Coelestin III. 1195 lautet die Schreibweise Anegatterperge. Zweifelsfrei leitet sich der Name Angerberg von der Nachbargemeinde Angath ab. Im Mittelalter führte die Tiroler Hauptlandstraße über den Angerberg, worauf der Weilername "Straß" zurückzuführen ist.
Für die jetzige politische Gemeinde gibt es den Namen Angerberg seit 18. Dezember 1981. Bis zu diesem Zeitpunkt hieß die Gemeinde Unterangerberg.
Heute ist Angerberg eine nach wie vor ländlich geprägte, begehrte Wohngemeinde mit steigenden Einwohnerzahlen, die sich auch im Siedlungsbild niederschlägt.
RELIGION
Mit 94,2 % bekennt sich der Großteil der Bevölkerung Angerbergs zur römisch-katholischen Kirche. Rund 2 % sind evangelisch und 2,5 % konfessionslos. Die Gemeinde verfügt über keine eigene Pfarrkirche und ist zusammen mit Mariastein Teil der Pfarre Angath-Angerberg-Mariastein. Heilige Messen werden samstags in der Schulhauskapelle im Dorfzentrum gefeiert.
Name | Erbaut | Renoviert | Standort | Sonstiges |
Steinkapelle | 1751 | 1987 | Embach | älteste Kapelle Angerbergs; auf Felsblock errichtet |
Dorfer Kapelle | 1773 | 1983 | Dorf | Erbaut aufgrund von sieben schlechten Erntejahren; künstlerisch bedeutendste Kapelle Angerbergs; denkmalgeschütztes Objekt |
Friedenskapelle | 1926 | 2008 | Straßenkreuzung zw. Endstraß u. Pfaring | 2007 abgebrannt; 2008 neu errichtet |
Schulhauskapelle | 1929 | 1980 | Altes Schulhaus in Linden | 1980 von Erzbischof Karl Berg der "Heiligen Familie" geweiht; Gedenktafel der 36 gefallenen und 9 vermissten Angerberger im 2. Weltkrieg; denkmalgeschütztes Objekt |
Baumgarten-Kapelle | - | 2002 | Gasthof Baumgarten | Große, einjochige Barockkapelle |
Gatterer Kapelle | 1931 | 1974 | Embach | Der Erbauer erlitt im Krieg einen Lungenschuß und gelobte, eine Kapelle zu bauen, wenn er lebend nach Hause käme. |
Brudersdorfer Kapelle | 1933 | 1995 | Waldrand beim Brudersdorfer Hof | hohe künstlerische Bedeutung; 1995 an den Waldrand verlegt |
Wartlstein-Kapelle | 1935 | - | Embach | Erbaut aufgrund des Verfalles der vorherigen Kapelle |
Schönsöller Kapelle | 1950 | - | Achleit zw. Schönsöll u. Ried | Als Dank für nicht-explodierte Fliegerbombe errichtet |
WAPPEN
Das Gemeindewappen wurde am 6. Juli 1972 verliehen und versinnbildlicht den Namen der Gemeinde. Es erinnert an das in Angerberg reich begüterte Kloster Frauenchiemsee, dessen Wappenfigur das heraldisch zu einem Kleeblatt stilisierte Seerosenblatt gewesen ist.
Blasonierung: Drei, von rechts unten nach links oben aufsteigende, silberne Kleeblätter auf grünem Grund.
Quelle: www.wikipedia.at